Der Cocktail für den medizinischen Fortschritt
Das etablierte Netzwerktreffen für Multiplikator:innen aus der Biotech-, Pharma- und Venture Capital-Branche sowie Wissenschaftler:innen und Journalist:innen fand zum zweiten Mal in diesem Jahr am 30. September 2022 im Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie mit über 60 Gästen statt. Drei inspirierende Impulsvorträge regten im Nachgang zu intensivem Networking an. Der Einladung des IZB folgten die Sprecher Prof. Markus M. Lerch, ärztlicher Direktor des LMU-Klinikums in Großhadern; Chantal Friebertshäuser, Geschäftsführerin MSD Deutschland; und PhD Greg Fanning, Geschäftsführer des IZB-Start-ups SCG Cell Therapy. „Diese Mischung aus Entrepreneuren, klinischer Forschung, Pharma sowie Venture Capital-Unternehmen ist es, die den medizinischen Fortschritt der Zukunft ermöglicht und dadurch neue oder verbesserte Therapien für Patienten auf den Markt bringt. Ich freue mich, dass wir diese wichtigen Multiplikatoren im IZB immer wieder miteinander vernetzen können“, so Dr. Peter Hanns Zobel, Geschäftsführer des IZB.
Prof. Markus M. Lerch, ärztlicher Direktor LMU Klinikum in Großhadern betonte in seinem Vortrag, „Biotechnologie und Universitätsmedizin – ein Spannungsfeld“ wie wichtig es ihm ist, die großartige Forschung im Klinikum weiterzuentwickeln und neue Therapien für Patient:Innen zur Verfügung stellen zu können. „Erhebliches Potential besteht nach wie vor bei Ausgründungen aus der Medizin und bei der Anmeldung, Inanspruchnahme und Verwertung von Erfindungen und Schutzrechten. Hierfür wäre in München ein ideales Umfeld gegeben, das strategisch besser genutzt werden müsste“, so Lerch. Das LMU-Klinikum gehört mit seinen 2.000 Planbetten, mehr als 11.000 Mitarbeitern und fast einer halben Million Patienten, die im letzten Jahr ambulant oder stationär behandelt wurden zu den führenden medizinischen Zentren in Europa. Mit Drittmitteleinnahmen von 134 Mio. Euro in 2021, einem Exzellenzcluster und - als einziges deutsches Universitätsklinikum - der Beteiligung an allen acht Zentren der Gesundheitsforschung des BMBF ist es auch in der medizinischen Forschung führend. Während die LMU-Medizin in der grundlagennahen medizinischen Forschung und auch bei klinischen Studien (800 in 2021, davon 21 IITs - Investigator Initiated Study) Spitzenpositionen einnimmt, tut sie sich mit Translation und Transfer ihrer Forschungsergebnisse in die Anwendung am Patienten deutlich schwerer.
„In den letzten 100 Jahren haben wir 30 Jahre an Lebenszeit hinzugewonnen. Wie wäre es, wenn wir die nächsten 30 Jahre an Lebenszeitzugewinn in nur halb so viel Zeit erreichen, so Chantal Friebertshäuser, Geschäftsführerin MSD Deutschland. „Dafür brauchen wir aber nichts weniger als einen Kulturwandel auf gleich mehreren Ebenen: bei der Nutzung von digitalen Technologien und Daten, bei der Prävention und der Bereitschaft zu neuen Formen der Zusammenarbeit in neuen Partnerschaften“, erläutert Friebertshäuser in ihrem Vortrag: „Mehr Zugewinn an Lebenszeit – Digitalisierung, Prävention und Kooperation neu denken“.
Auch für die Behandlung von erregerbedingtem Krebs ist Spitzenforschung dringend erforderlich. PhD Greg Fanning, Geschäftsführer SCG Cell Therapy, erläuterte in seinem Vortrag wie das Start-up eine neuartige Immuntherapie für Patienten mit Infektionen und damit verbundenen Krebserkrankungen entwickelt. SCG verfügt über eine starke Präsenz und ein wissenschaftliches Netzwerk in Singapur, China und Deutschland. Das Unternehmen entwickelt T-Zell-Therapien, bi-spezifische Antikörper und therapeutische Impfstoffe gegen Hepatitis-B-Virus-, Helicobacter pylori- und humane Papillomavirus-Infektionen und damit verbundene Krebserkrankungen, die weltweit eine hohe Krankheitslast darstellen. Man schätzt, dass Infektionserreger bei etwa 20 % der Krebserkrankungen weltweit eine ätiologische Rolle spielen.
Über Innovations- und Gründerzentrum für Biotechnologie (IZB) in Martinsried bei München
Die Fördergesellschaft IZB mbH, im Jahre 1995 gegründet, ist die Betreibergesellschaft der Innovations- und Gründerzentren für Biotechnologie in Planegg-Martinsried und Freising-Weihenstephan und hat sich zu einem führenden Biotechnologiezentrum entwickelt. Auf 26.000 m2 sind derzeit über 50 Biotechunternehmen mit über 700 Mitarbeitern angesiedelt. Hier wird an der Entwicklung von Medikamenten gegen schwerste Erkrankungen, wie etwa Krebs, Alzheimer und diversen Autoimmunerkrankungen gearbeitet. Ein wesentliches Kriterium für den Erfolg der IZBs ist die räumliche Nähe zur Spitzenforschung auf dem Campus Martinsried/Großhadern bzw. dem Campus Weihenstephan. Auch die neuen Infrastrukturmaßnahmen wie der Faculty Club G2B (Gateway to Biotech), die IZB Residence CAMPUS AT HOME, die Chemieschule Elhardt, die zwei Kindergärten Bio Kids und Bio Kids2 sowie die beiden Restaurants SEVEN AND MORE und THE BOWL Food Lounge sind Standortfaktoren, die von den Unternehmensgründern sehr geschätzt werden. Erfolgreiche Unternehmen, die aus dem IZB hervorgegangen sind, sind zum Beispiel die Corimmun (heute Janssen-Cilag), Coriolis, Exosome Diagnostics (gekauft von Bio-Techn), ibidi, Immunic Therapeutics, Medigene, Micromet (heute Amgen), MorphoSys, Octopharma oder Rigontec (heute MSD). Mehr Infos unter www.izb-online.de
Pressekontakt
Susanne Simon, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fördergesellschaft IZB mbH, Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie
Am Klopferspitz 19, D-82152 Planegg-Martinsried, Tel.: +49 (0)89/55 279 48-17, E-Mail: simon@izb-online.de; Website: www.izb-online.de